Instagram-Marketing für Unternehmen - Mit professioneller Strategie, Influencer Marketing und Instagram Ads zum Erfolg

Instagram-Marketing für Unternehmen - Mit professioneller Strategie, Influencer Marketing und Instagram Ads zum Erfolg

von: Kristina Kobilke

mitp Verlags GmbH & Co. KG, 2022

ISBN: 9783747506035 , 384 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 29,99 EUR

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Mehr zum Inhalt

Instagram-Marketing für Unternehmen - Mit professioneller Strategie, Influencer Marketing und Instagram Ads zum Erfolg


 

Kapitel 1:
Instagram in der Aufmerksamkeitsökonomie


Es brauchte nicht einmal ein Jahrzehnt, bis Instagram zu einer weltumspannenden Community mit über 1 Milliarde monatlich aktiven Mitgliedern gedieh. Schätzungen zufolge erreicht die Plattform inzwischen mindestens 1,5 Milliarden Menschen weltweit (Stand September 2022). Und auch wenn mit der Video-Community TikTok ein ernst zu nehmender Konkurrent existiert, ist das Interesse an dem sozialen Foto- und Video-Sharing-Netzwerk größer denn je.

Es sind nicht mehr nur Lifestyle-Marken, die sich auf Instagram eine treue Marken-Community aufgebaut haben – inzwischen versammeln sich auch B2B-Unternehmen, Politiker, Behörden und Institutionen aller Art auf der Plattform, um sich deren Potenzial zu erschließen.

Abb. 1.1: Instagram-Profile des Bundeskanzlers (@bundeskanzler), Amnesty International Deutschland (@amnestydeutschland), Liebherr Construction (@liebherrconstruction) und der Heinrich-Böll-Stiftung (@boellstiftung)

Instagram gehört laut dem Marktforschungsunternehmen und seiner gleichnamigen Studie GlobalWebIndex weiterhin zu den Top 5 der am schnellsten wachsenden Social-Apps der Welt. Instagram zufolge nutzen zwei Drittel seiner Mitglieder das Netzwerk sogar täglich, und das durchaus mehrmals. Demnach rufen beispielsweise Instagrammer der Altersgruppe der 18 bis 34-Jährigen die App im Durchschnitt 19 Mal am Tag auf. Fashion- oder Beauty-Interessierte sind sogar doppelt so häufig auf der Plattform aktiv.

In Zeiten der Aufmerksamkeitsökonomie, in der sich Medienangebote wie Unternehmen gleichermaßen schwertun, das Interesse der Menschen auf sich zu ziehen und vor allem zu halten, ist das eine beachtliche Bilanz. Dabei ist es gerade für Unternehmen erfolgskritisch, in einer überaus fragmentierten Medienlandschaft mit ihren unzähligen Kanälen und einem Überangebot an Informationen die Aufmerksamkeit ihrer Konsumenten zu gewinnen, sie mit ihren Botschaften nachhaltig zu erreichen und damit zielgerichtet in ihrem Kaufentscheidungsprozess zu begleiten.

Wie gelingt es also Instagram, mehr und mehr Aufmerksamkeit für sich zu beanspruchen, und inwiefern können Unternehmen davon profitieren? Was macht die Relevanz dieses Kanals aus Unternehmenssicht konkret aus? Warum ist es sinnvoll, sich gerade jetzt das Potenzial, das Instagram für Marketing und Vertrieb bietet, zu erschließen und Zeit, Budget und Ressourcen in diesen Kanal zu investieren?

1.1  Relevanz aus Unternehmenssicht


1.1.1  App-Architektur und Nutzerführung


Die grundsätzliche Relevanz von Instagram liegt in seiner einzigartigen App-Architektur begründet, die es Unternehmen ermöglicht, tragfähige Beziehungen zu ihren Kunden und weiteren Stakeholdern aufzubauen. Zwar mutet die Plattform mit ihrer Vielzahl von Kanälen, wie z.B. Reels, Stories, klassischen Posts, Instagram-Shopping oder dem integrierten Messenger komplex an, doch mit der richtigen Art und Weise, diese Kanäle zu bespielen, gelingt es Unternehmen, potenzielle Kunden durch sämtliche Phasen eines (Kauf-)Entscheidungsprozesses zu dirigieren. Die Werbe-Tools sowie der Instagram-Algorithmus unterstützen dieses Vorhaben. So können Unternehmen nicht nur Interesse für ihre Produkte, Marken oder Initiativen wecken und vertiefen, sondern auch zielsicher zum Kauf oder Aktion anregen, ihre Kunden anschließend an sich binden und zur Weiterempfehlung animieren. (Wie Sie diese Strategie für Ihr Unternehmen konkret umsetzen können, erfahren Sie in Kapitel 3)

1.1.2  Nah an den kommunikativen und technologischen Trends


Darüber hinaus ist die Relevanz von Instagram, trotz Konkurrenz, in seiner Zukunftsfähigkeit begründet. Positiv wirkt sich dabei die Unternehmenszugehörigkeit zum Innovationstreiber Meta (ehemals Facebook) sowie die Zusammenarbeit mit den für Instagram besonders relevanten Influencern und Content-Creatoren aus. Letztere sind zunehmend Impulsgeber für die Weiterentwicklung der Plattform.

Visuelle Kommunikation

Instagram ist mehr als eine App zur Bearbeitung und Verbreitung von Fotos und Videos oder eines von vielen sozialen Netzwerken. Es ist mobile, soziale und visuelle Kommunikation zugleich und repräsentiert das sich verändernde Mediennutzungs-, Kommunikations- und Kaufverhalten der Menschen.

Durch die mobile Revolution und den damit verbundenen Smartphone-Boom wandelt sich die Art, wie Menschen Medien nutzen, wie sie ihren Alltag bestreiten und wie sie dabei miteinander interagieren, stetig. Das Smartphone bildet dabei zunehmend den Dreh- und Angelpunkt menschlicher Kommunikation. Mit ihm wird es möglich, immer mehr Menschen unabhängig von Raum und Zeit nah zu sein. Die Technologie liefert dabei immer facettenreichere medial gestützte Ausdrucksformen, sich einander mitzuteilen und auch Emotionen zu transportieren. Sei es über mit AR-Filtern versehene Selfies, GIFs, Emojis, Hashtags oder generell über Fotos und Videos, die sich inzwischen in hoher Qualität mit dem Smartphone und begleitenden Apps herstellen lassen.

Dabei fungieren gerade visuelle Inhalte in einer komplexen, beschleunigten und globalisierten Welt als universelle, vereinfachte Sprache, die jeder, auch über Ländergrenzen hinweg, versteht. Instagram setzt mit seinem Fokus darauf, interessante Fotos und noch verstärkter Videos zu erstellen und miteinander zu teilen, genau hier an und prägt damit die Ära des visuellen Storytellings maßgeblich mit.

Im Zuge dessen hat sich auch die Art und Weise, wie Menschen neue Produkte oder Dienstleistungen entdecken und kaufen, fundamental verändert.

Wie sehr sich Instagram neuen Mediennutzungs- und Kommunikationstrends unterwirft, zeigte unter anderem die radikale Abschaffung seines Retro-Logos im sechsten Jahr seines Bestehens sowie die zügige Einführung von Instagram Stories und Instagram Reels, die sich stark an den Konkurrenzprodukten von Snapchat und TikTok orientieren.

Die Ankündigung Instagrams, zukünftig verstärkt auf Video-Content, insbesondere Reels zu setzen und damit nach Ansicht vieler Instagrammer zur »TikTok-Kopie« zu mutieren, stieß in der Community jedoch verstärkt auf Kritik. Viele Instagrammer, darunter auch viele prominente Mitglieder, wünschen sich eine Rückbesinnung der Plattform auf ihre ursprünglichen Wurzeln, nämlich die Kommunikation über Fotos. Ein weiterer Teil der Community konsumiert allerdings verstärkt Videos. Es bleibt abzuwarten, wie Instagram diese Ansprüche vereinen und eine eigene Identität neben der Unterhaltungsplattform TikTok bewahren wird.

Verbindung zum Metaverse

Mit seinem Selbstverständnis, eine wichtige Rolle bei der Evolution des Internets zum Metaversum bzw. Metaverse einzunehmen, arbeitet Meta gemeinsam mit Creatoren stetig an der Weiterentwicklung seiner Mixed-Reality-Technologien. Derzeit sind diese vor allem in Form von Augmented-Reality-(AR-)Filtern in der Story- und Reel-Kamera erfahrbar, durch Augmented-Reality-Ads, aber auch durch Augmented-Reality-Shopping-Anwendungen, mit denen zum Beispiel Kosmetik, Schmuck oder Brillen anprobiert werden können (siehe dazu das Beispiel Lancôme in Abbildung 1.2). Perspektivisch werden den derzeitigen 2D-Anwendungen 3D-Anwendungen unter Einsatz entsprechender Hardware, wie eigens von Meta produzierte VR-Brillen, in der virtuellen Realität folgen.

Abb. 1.2: Augmented-Reality-Anwendung von Lancôme innerhalb seines Instagram-Shops – über »Try it On« können die unterschiedlichen Lippenstift-Farben via AR über die eigene Smartphone-Kamera ausprobiert werden.

Abb. 1.3: Instagram-Profil des Influencers Michael Le (@justmaiko) mit Ansicht eines NFT-Posts sowie der Beschreibung des NFTs

Abb. 1.4: Instagram-Profil der Künstlerin Amber Vittoria (@amber_vittoria) mit eigenem Reiter für Digital Collectibles (Mitte) und Ansicht eines einzelnen via Instagram geteilten selbst erstellten NFTs (rechts)

Mit der Möglichkeit, digitale Güter, respektive NFTs, auf Facebook und Instagram zu teilen, schafft Meta eine weitere Verknüpfung zum Metaverse. Nutzer können dabei ihre NFTs in Form von Posts, die in einem eigenen Reiter des Profils erscheinen, präsentieren. Das können selbst gekaufte NFTs sein, wie im Beispiel des Influencers Michael Le, der seinen erworbenen Sneaker-NFT präsentiert oder auch selbst erstellte NFTs, wie im Falle der Künstlerin Amber Vittoria. Die Vision von Meta ist es, dass sich Nutzer losgelöst von den heutigen Social-Media-Apps in einer oder mehreren virtuellen Welten als Avatare fortbewegen und mit digitalen Gütern und Statussymbolen handeln können.

1.1.3  Reichweite, Wachstum und Nutzerstruktur


Ein weiteres Argument, Instagram noch mehr Bedeutung im eigenen Marketing-Mix einzuräumen, ist die inzwischen auch in Deutschland relevante Reichweite des Netzwerks. Einer gemeinsamen aktuellen Studie der Social-Media-Management-Plattform Hootsuite sowie der Social-Media-Agentur »We Are Social« zufolge hat Instagram 29,85 Millionen monatlich aktive Mitglieder in Deutschland (Stand Januar 2022) und ist damit nach YouTube und Facebook das drittstärkste soziale Netzwerk hierzulande. Der Anteil von Frauen und Männern ist laut der genannten Studie fast ausgeglichen (48,8 Prozent Frauen, 51,2 Prozent Männer). Laut der Analyse-Plattform App Annie gehörte Instagram auch 2021 nach WhatsApp, Facebook und Amazon zu den Top-Apps mit den meisten monatlich aktiven Usern in Deutschland (basierend auf...